Was aus dem Zimmer im Anbau an der Ponywiese wird, war nicht von Anfang an klar. Der Makler legte uns nahe, es doch als Arbeitszimmer zu nutzen. Der Vorbesitzer hatte sich dort ein Schlafzimmer eingerichtet. Vor dem Ausbau durch ihn war es die Garage. Mit knapp 20m², niedriger Decke, aber dafür auch mit Tür zum Garten hätte sich hier viel realisieren lassen. Gästezimmer (war es zwischenzeitlich) mit separatem Bad (gleich gegenüber). Oder doch ein ruhig gelegenes Schlafzimmer? (Dagegen sprach die niedrige Decke, wie wir feststellten; man fühlt sich doch ein wenig erdrückt.) Vielleicht die gewünschte Bibliothek? Auch dafür gibt es bessere Räume.
Mit der Nähe zur Küche und dem Gartenanschluss lag die zukünftige Nutzung als Esszimmer dann auch nicht so fern.
Diese Woche war es so weit. Die Möbel, die wir übernommen hatten, waren bereits vor einiger Zeit nach oben ins neue Gästezimmer umgezogen. Ein paar warten noch auf ihren Einsatz im zweiten Gästereich. Der Teppich mit dem Muff der Jahre, war bei dieser Gelegenheit auch gleich entsorgt worden. So musste der Tiger nur noch die Tapeten entfernen und seine Elektrikerträume in Kabelform in die Wände kloppen.
Höchste Zeit wurde es auf jeden Fall, denn die Möbel, die wir uns in den letzten Monaten zusammengesucht hatten, belegten Platz, der anderweitig nutzbar wäre. Im Vorratsraum ein ausladendes Buffet und ein „Barglobus„. Im Wohnzimmer ein von den Nachbarn gespendeter Schrank. Im Wintergarten ein Tisch mit zehn Stühlen.
Zur Unterstützung reisten der Katzenpapa und die Katzenmama an. Zusammen mit ersterem machte sich der Tiger an den Umbau. Zweitere bekochte und bebackte mit mir die Handwerker.
Da die Decke wieder verkleidet werden musste, kauften wir zuerst neue Paneele. Statt Standardweiß wurde es ein cremiger Holzton. Die passenden Tapeten fanden wir am gleichen Tag. Fast wäre es ein Rosenmuster geworden, doch dann entdeckte ich diese Vorhangschönheiten.
Da wären die bunten Rosen doch etwas zu viel gewesen. Stattdessen griffen wir auf die schlichten aber doch stilistisch passenden Streifen mit Schnörkelstruktur zurück, die wir schon vor einigen Wochen entdeckt hatten.
Vor den Tapeten musste aber noch der Bodenbelag in den Raum. Da feuchte Tapsen nicht auszuschließen sind, wenn man aus dem Gartenparadies kommt, wurden es Fliesen. Passend zum Rest in Holzoptik. Dank etwas Unebenheit im Boden, wirken die rustikaler als geplant.
Heute klotzen die Männer nochmal ran und verzichteten sogar auf die verdiente Sonntagsruhe. Fußleisten wurden montiert, Steckdosen verdrahtet und der Boden grundgereinigt. Danach kamen weitere Heinzelmännchen und halfen dabei, die Möbel umzusiedeln.
Die Arbeit hat sich auf jeden Fall gelohnt. Kleinigkeiten sind noch zu erledigen. Die Lampen fehlen, treffen aber hoffentlich in den nächsten Tagen ein. Die Vorhänge müssen genäht und die Gardinenstange befestigt werden. Die Heizung wird morgen gereinigt und wieder angebaut.
Auch mit der Möbelanordnung hadern wir auch noch. Der kleinere Schrank wandert vermutlich an eine andere Wand. Der Globus kann problemlos von einer Ecke in die andere geschoben werden. Und das Radio braucht einen anderen, passenden Untersatz. Vielleicht ein Fernsehschränkchen mit Klappe? So oder so, die Feier- und Schlemmertage können kommen. Wir haben jetzt einen Platz dafür.