Vor ein paar Jahren durften sich einige Kieler Ärzte intensiver mit mir und meinem Verdauungssystem auseinandersetzen. Wäre mein Blinddarm nicht schon vor noch längerer Zeit entfernt worden und hätten die Schmerzen sich nicht im linken Unterbauch bemerkbar gemacht, die Diagnose wäre sehr schnell und eindeutig gewesen. So allerdings stellte man mit Erstaunen fest, dass ich unter entzündeten Divertikel litt. Der Gastroenterologe beglückwünschte mich beinahe, in meinem Alter wäre das sehr, sehr selten. Die sich nach 4 Wochen Ruhe und nahezu ballaststofffreier Nahrung einstellende vollständige Genesung ohne irgendwelche erkennbaren Anzeichen, dass da je ein Divertikel gewesen wäre, erstaunte ihn dann aber noch mehr.
Fast genau 3 Jahre hielt sich das von mir liebevoll als Bauchalien betitelte Monster zurück. Kurz nach der Wunderheilung muckte es in seiner Stress-Frühwarnfunktion noch ein paar Mal auf, danach war Ruhe. Bis vor ein paar Tagen. Anfangs hielt ich Übelkeit, Kreislaufprobleme, leichte Temperatur und andere Wehwechen noch für die Nachwirkung eines nicht ganz hygienisch zubereiteten Fastfooderzeugnisses. Dann kamen die unverkennlichen Zipperlein im Unterbauch dazu. Höchste Zeit mit Leinsamen und viel Flüssigkeit gegenzusteuern. Und hier kommt der heutige Tee zum Einsatz.
Bei den beschriebenen Beschwerden wird von meinem sonst geliebten Schwarztee abgeraten, da er zu Verstopfung führen kann. Stattdessen soll man viel Früchte- oder Kräutertee trinken. Ersteren mag ich bekanntlichermaßen nicht. Also eine gute Gelegenheit, den letzten Tee aus der Juni-Cuppabox zu testen.
Schietwetter-Kräutertee
Eine Kräuterauswahl, die ein Tiefdruckgebiet angenehm eintreffen lässt.
Beschreibung bei Tee-Maass
Im Tee finden sich viele Kräuter, denen eine immunstärkende oder antibakterielle Wirkung zugeschrieben wird. Genau die richtige Mischung für nass-kalte Tage oder eben aufmuckende Bauchaliens. Beim Duft liegt die Melisse weit vorn, geschmacklich tut sich keines der Kräuter hervor – am ehesten noch die Melisse – was aber nicht schlimm ist, sondern ein ausgewogenes Gesamtbild ergibt. Nichtmal das gerne recht vorlaute Anis tanzt aus der Reihe.
Aufgrund der Zusammensetzung eignet sich die Teemischung nicht nur zur Vorbeugung und Bekämpfung von Erkältungskrankheiten, sondern auch bei Magen-Darm-Beschwerden, Menstruationsbeschwerden und allgemeiner Unruhe.
Dummerweise wirken so einige Bestandteile auch harntreibend. Ich bin also mal kurz weg.