Natürlich fand das Vieh, dass es gerade in dem Moment, in dem ich die Kamera draußen habe, Zeit wäre zu kläffen.
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Es sind nur die Fremden, die hupen. Und die erwarten, dass er von der Kreuzung geht. Die Einheimischen haben sich längst an ihn gewöhnt. Fahren um ihn herum. Winken ihm zu. Die Straße ist hier ja auch bereit genug, da würden locker vier Autos nebeneinander passen. Und so sitzt er da. Auf seinem Platz. Mitten auf der Kreuzung. Ich bin mir sicher, er saß schon dort lange bevor wir hierher zogen. Mittlerweile ist er alt geworden, grauer und etwas faltig. Sein Bauch hängt, der Rücken ist krumm. Aber auf seinem Platz findet man ihn immernoch. Nur einmal, als man ihn angefahren hatte, da war er für eine Weile weg. Mit Absicht hatte der Fahrer draufgehalten. Trotzdem hat er keine Angst vor den Blechbüchsen auf vier Rädern. Nur vor dem Bus, da hat er Respekt. Und bewegt sich gemächlich ein Stück zur Seite. Näher an den Rand. Manchmal, wenn ich nach einem langen Tag aus dem Bus steige, flaniert er auf mich zu. Dann warte ich an der Ecke und wir unterhalten uns ein wenig. „Du sollst doch nicht immer das der Straße sitzen„, flüstere ich ihm dann zu, während uns die anderen Passanten komisch ansehen. Das junge Mädel redet mit dem alten Knacker. Und er schaut mich nur an, aus seinen herrlichen braunen Augen, und schnurrt leise, wenn ich ihm den Kopf streichle. Nach ein paar Minuten gehe ich dann heim. Und der Kater auch. Anscheinend stimmt irgendwas mit den Servereinstellungen nicht. Jedenfalls konnte man die Einzelansicht nicht mehr aufrufen und somit auch nicht kommentieren. Hab jetzt erstmal auf Standard-Permalinks zurückgestellt. Also kommentiert gefälligst auch. 😉
Ja, es macht einen Heidenspaß, die Leute zu verwirren, indem man sich mit seinem neuen Nachnamen meldet. Dümpeln schon länger in meinem Browserfenster rum: 73% GeekMingle2 – Free Online Dating Mingle2 – Free Online Dating Free Online Dating from Mingle2 Sich freuen, dass man in den letzten 1 1/2 Tagen nur etwa 120 Spammails bekommen hat. Dann feststellen, dass ein Account nicht abgerufen wurde. Weitere 79 Nachrichten löschen. In der Galeria Kaufhof am Alexanderplatz läuft „Hello Kitty„ übrigens unter „Mädchenausstattung„. Es fühlt sich anders an. Nicht wie bei Abi und Diplom, wo man erwartete, dass irgendetwas magisches passiert in diesem einen Moment, in dem man erfährt, dass man es geschafft hat und ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Vielleicht, weil ich die Erwartungen diesmal runtergeschraubt hatte. Wir würden zum Standesamt gehen, wir würden die Ehe schließen und dann wäre unsere Beziehung auch vor dem Gesetz offiziell und wir wären endlich eine kleine Familie. Gut, dazu würden wir feine Sachen tragen, ich ein Prinzessinnenkleid und er einen feinen Anzug. Aber im Großen und Ganzen würde sich doch nichts ändern. Wir wären noch immer wir und unsere Beziehung dieselbe wie vorher auch. Aber es kam anders. Schon während der Frisierens standen mir die Tränen in den Augen und als mein Papa mir dann am Standesamt aus dem Auto half, da war es endgültig vorbei mit der Tapferkeit. Noch bevor mein Zukünftiger mich sah, hatte ich feuchte Augen und war am Ende so nervös, dass mir die Zähne wehtaten. Der Tiger machte sich dann auch einen kleinen Spaß daraus, mir immer wieder Luft zuzufächeln, wenn’s wieder mal soweit war. Dabei war er ja nicht ganz unschuldig an meiner Aufregung. Schließlich wollte er doch nichts rüschiges, bauschiges und ich hatte mich dann doch dafür entschieden. Da war ein wenig Angst – ob es ihm wohl gefällt? Und was, wenn nicht? „Nimmst du mich so?„, hauchte ich ihm entgegen und er grinste nur und gab mir einen Kuss. ![]() Während der (Standard-)Rede der Standesbeamtin kullerten dann die Freudentränen. Wenigstens konnte ich so das gute Spitzentaschentuch nutzen, das ich extra in meinen Brautbeutel getan hatte. Und die Beamtin sponsorte auch noch ein paar Tempos – die saugen einfach besser auf. ![]() Nach der Trauung musste der Tiger uns dann erstmal freikaufen. Zum Glück hatte man ihm vorher einen Tipp gegeben, sonst hätte er gar kein Kleingeld dabeigehabt. Die Kinder hat’s jedenfalls gefreut. Und ich hätt’s ja toll gefunden, wenn man uns erst mit Reis beworfen und danach den Sekt gereicht hätte. Mit vollen Händen – Sektglas in der einen, Brautstrauß in der anderen – kann man so schlecht verhindern, dass Reis im Getränk landet. Den fand ich übrigens noch am Abend in meinen Haaren … ![]() Fortsetzung folgt … Ich wette, dass solche Nägel nur erfunden wurde, um die zarte Blüte der Emanzipation brutal in Grund und Boden zu stampfen. Nach drei Wochen sind die Dinger nun so lang, dass ich kaum noch vernünftig tippen kann. Geld oder CDs vom Boden aufzuheben, war von Anfang an ein Problem. Richtig kratzen kann man damit auch keinen, weil zu dick und stumpf. Coladosen öffnen ist gefährlich, Hautschüppchen aus dem Gesicht fummeln geht nicht. Folienessen krieg ich nicht auf, Eier pellen ist ätzend. Wird Zeit, dass die Dinger morgen etwas gestutzt werden. Jetzt kann ich’s wirklich kaum noch erwarten, Crooked Little Vein: A Novel |
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