Archives

A sample text widget

Etiam pulvinar consectetur dolor sed malesuada. Ut convallis euismod dolor nec pretium. Nunc ut tristique massa.

Nam sodales mi vitae dolor ullamcorper et vulputate enim accumsan. Morbi orci magna, tincidunt vitae molestie nec, molestie at mi. Nulla nulla lorem, suscipit in posuere in, interdum non magna.

39

Die Kinder waren über meinen Geburtstag aufgeregter als ich. Also Knirpsi zumindest. Das Bärchen war eher begeistert, dass es ein Paket in der Hand hielt und dachte, das wäre für ihn. Einer der unterschätzten Vorteile von drei Kindern ist ja, dass man entsprechend viele Geschenke bekommt. Von jedem Kind eines. Nicht, dass ich nur aus diesem Grund Kinder bekommen hätte, aber gerade in den Anfangsjahren muss man nach jedem Strohhalm greifen.

Überhaupt tue ich das aktuell sehr oft, also das Greifen nach den Strohhalmen. Ich weiß nicht, ob es an der Pandemie liegt, an so etwas wie einer Midlife Crisis oder vielleicht an etwas ganz anderem. Ich hangele mich von Stunde zu Stunde, Tag zu Tag, Woche zu Woche. Manchmal kann ich das Ziel deutlich vor Augen sehen, oft genug liegt es aber auch im dichten Nebel. Ich komme immer wieder vom Kurs ab und muss gegensteuern. Es kostet Kraft. Kraft, die Mangelware ist. Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass ich nicht vorankomme. Jeder Tag gleicht dem anderen, nicht eintönig, aber auf Dauer immerhin ähnlich genug, um miteinander zu verschwimmen. Die Zäsuren sind groß, liegen aber weit, Monate oder Jahre, auseinander. Der Alltag gestaltet sich zäh.

Frau Herzbruch schrieb vor ein paar Tagen, dass sie wieder Dinge aufschreiben möchte, die ihr passieren und dass sie deshalb auch Dinge erleben müsste, die aufschreibenswert sind, die man nicht aufgrund von NDA unter Verschluss halten muss. Die Feststellung fand ich sehr zutreffend für meine eigene Situation. Die spFünfannendsten Sachen habe ich meist im Job erlebt und kann sie allein deshalb nicht aufschreiben. Dann sind da noch die Kinder und andere private Angelegenheiten, über die ich nicht schreiben möchte; aus den einen oder anderen Gründen. Es bleibt nicht viel übrig, wenn man im Wesentlichen zwischen Schreibtisch und Wickeltisch rotiert und die Zeit dazwischen erschlagen auf der Couch am Handy, vor dem Fernseher oder mit der Nase in beliebigen Magazinen verbringt. Vielleicht ist es passend, dieses letzte Jahr vor dem 40. Geburtstag der Veränderung zu widmen. Nicht zwingend Veränderung, davon hatte ich in den letzten Jahren wirklich genug, aber der Bereinigung. So viel kam dazu: ein Haus auf dem Land, neue Tätigkeitsfelder und Verantwortung im Job, neue Bekannte, drei Kinder. Ich glaube, es ist eine Zeit, Dinge zu Ende zu bringen und sich zu trennen, abzuschließen. Und wer weiß, vielleicht wird das ja das Jahr, in dem ich endlich wieder regelmäßig Sport mache oder länger als drei Tage am Stück blogge. Wir werden sehen. Wer mag, darf mich gern begleiten, sei es nur eine kurze Strecke oder der komplette Weg. In einem Jahr werde ich Bilanz ziehen. So Corona will mit einer großen Feier, auf jedem Falle aber im Kleinen. Ganz für mich.