Katzenleben

Die Osterbilder sind ab. Alle, nicht nur die, an den Fenstern, vor denen der Baum steht. Wie mit allen Dingen, die man ewig vor sich herschiebt, war‘s auch gar nicht schwer. Im Gegensatz zu Aufklebern lassen sich die statischen Folien einfach ablösen und zurück auf die Trägerfolie befördern. Hoffentlich merke ich mir das für‘s nächste Mal.

Sonst zwar körperlich kein sonderlich anstrengender Tag, dafür aber emotional. Nach Mittagsschlaf für alle (bei allen außer Knirpsi auch sehr spät, weil das Bärchen sich eine Stunde lang wehrte) Ginger auf den Weihnachtsmarkt. Große Augen beim Bärchen, der sich das Treiben aus seiner warmen Wintersackhöhle ansah, und anfängliche Skepsis bei Knirpsi, den das Karussell Danneberg doch überzeugt. Wir bekamen sogar noch eine Fahrt von einer anderen Familie geschenkt, so konnte er vier Runden drehen und war danach sehr zufrieden.

Das Bärchen hat heute ausnahmslos alles gegessen, was ihm vorgesetzt wurde. Eine Premiere. Beim Frühstück (fast zwei Toast mit Butter) und Mittag (Grießbrei erst fast pur, dann mit etwas Zimt und Zucker und am Schluss noch Reste von Knirpsi mit brauner Butter) bestand er zwar drauf, allein zu essen, aber selbst das hat gut geklappt. Nachtisch (Quark) und Abendessen (Salamipizza) durften wieder angereicht werden, die Mutzenmandeln auf dem Weihnachtsmarkt hat er sich selbst in den Mund gesteckt. Ohne viel Gekrümel. Und Brotsticks gehen ja sowieso immer.

Der Baum steht auch und darf bis morgen noch aushängen.

Dem Baby geht es hervorragend, alles im Normbereich.

Verlängerung vom Back-Office bekommen. Das macht es einfacher. Trotzdem reichlich zu tun.

Eindeutig ein zu viel #DOzember für heute. Die Rechnungsstellung schleppt sich und andere Punkte aus der Liste haben sich nach oben gedrängt. Dafür endlich den Prof für die Veranstaltung Anfang Januar kontaktiert angeschrieben. Bisher keine Antwort. Sieht ganz so aus, als würde ich wirklich die letzten drei Tage der Woche noch abarbeiten, was nicht schnell genug zu erledigen war. Aber es wird langsam.

Mal wieder festgestellt, dass ich in 4-6 Stunden mehr erledigt bekomme und weniger Fehler mache als in 8 – 10 oder mehr. Lässt sich trotzdem manchmal nicht vermeiden. Den Mythos der Überflieger, die lässig 60-80 Stunden auf einer Pobacke abreißen, glaube ich schon lange nicht mehr. Es funktioniert einfach nicht bzw. ist ineffizient. Aber man kann sich natürlich ganz toll selbst beklatschen und von anderen beklatschen lassen, weil man so eine tolle Arbeitsbiene ist.

Morgen nochmal ein Tag zum Ranklotzen (ab Mittag mit Bärchen im Schlepptau), dann die Geschwindigkeit drosseln. Feindiagnostik, Donnerstag Trip ins Outlet und Freitag nach Kiel (Ikea, Citti, Karstadt, Norwegenkai). Irgendwann zwischendurch hoffentlich noch einen Baum besorgen und wirklich endlich die Osterdekoration von den Fenstern abmachen. Die Transferfolie nehme ich gleich schon mal mit nach unten.

Morgen auch endlich die Vertragssituation mit der Firma klären und eventuell noch ein paar Aktiengewinne mitnehmen. Hoffen wir mal, dass der Kurs morgen früh noch so günstig steht wie aktuell. Die Sparkonten der Kinder würden sich freuen.

Heute stand das Weihnachtsfotoshooting im Einkaufszentrum auf dem Plan. (Das überhaupt zu schaffen, ist #DOzember genug.) Wollten wir eigentlich schon unter der Woche erledigen, nächstes Jahr schaffen wir das hoffentlich auch. Das jährlich wechselnde Set zieht reichlich Leute an, von denen so kurz vor dem Fest ohnehin schon zu viele in den Läden unterwegs sind. Wir frühstückten erstmal wie immer (wegen der vielen Menschen direkt an der Raucherlounge, bah) und stellten uns dann für die Fotos an. Es ging schneller als letztes Jahr, auch weil die Familie vor uns nochmal neue Kinderkleidung kaufen musste. Zahnpastaflecken möchte man vielleicht nicht auf den Bildern sehen. Ich war etwas schadenfreudig, weil mir die Truppe samt kläffendem Hund gehörig auf die Nerven ging. Außerdem mag ich es nicht, wenn mir Wildfremde die privaten Geschichten ihrer Kinder erzählen. Beim Fotoaussuchen für den Kalenderdruck waren sie dann leider wieder da und die Mutter musste auch dringend Knirpsis Quengeln (präsentiert von Müdigkeit, Lamgeweile und doch noch leichtem Kränkeln; dramatisch ausgeführt samt auf den Boden sinken und Verzweiflung mimen) kommentieren. Auf ihr „Naja, er könnte sich ja auch auf dem Boden wälzen und brüllen“, kam vom Tiger nur ein trockenes „Er weiß, dass das auch nichts bringt“. Danach war endlich Ruhe, man diskutierte nur noch unsere Fotos unter sich. Wir taten uns und dem Fotomitarbeiter einen Gefallen, beließen es bei gedruckten Kalenderblättern und nahmen den Rest einfach komplett auf CD mit. Dafür gab es ein erleichtertes Aufatmen (das Aussuchen dauert meist länger als die Aufnahmen selbst), einen Extradruck und einen Sonderpreis. Nächstes Jahr dann mit drei Kindern. Puh.

Anschließend noch den gestrigen Einkauf um Vergessenes, absichtlich Ausgelassenes und spontan Ausgesuchtes ergänzt und dann ab nach Hause ins Bett. Das Bärchen war mit dem Schlaf Auto schon zufrieden, Knirpsi und ich schliefen gute zweieinhalb Stunden. Auch der Rest fühlte sich dann eher nach Sonntag an. Stolle, Lebkuchen und Baumkuchen dazu Milch, Kakao, Wasser und Latte Macchiato. Anschließend etwas abspielen, lesen, den Roboter beaufsichtigen. Zum Abendessen aufgewärmtes Kürbis-Hähnchen-Tomatengulasch mit frisch zubereitetem Kartoffelbrei. Letzteres mochte ausnahmsweise sogar das mäkelige Bärchen, das heute sowieso bei allen Mahlzeiten gut zulangte. Badewanne und Bett für die müden Kinder; Couch, Kerzengeflacker, Schokolade und Flimmerkiste für die Erwachsenen.

Die Osterdeko hängt noch immer. Wir alle wissen, dass das jetzt so ein Running Gag wird. Dafür das seit Monaten unter Zeug vergrabene BabyBay freigeräumt und viele, viele Rechnungen vorbereitet.

Wenn man Frustration und Wut ins andere Bahnen lenkt, werden sie nicht zwangsläufig weniger.

Offiziell noch 3 Arbeitstage bis zum Weihnachtsurlaub.