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Bauchgefühl

Das Mittagessen besteht ob fehlender anderer ansprechender Angebote aus ein paar Salatblätter, Tomate, Gurke, Oliven und der letzten Scheibe Parmaschinken, die ich am Salatbuffet ergattern konnte. Die Kollegin sieht zum Feierabend hin ähnlich hungrig aus wie ich. Die frühe Anreise trägt ihren Anteil bei. Wenn ich hungrig und müde bin, werde ich unleidlich. Hinzukommt, dass es in Stuttgart mittlerweile wirklich schweinekalt ist. Selbst der neuerworbene Pullover hilft nicht. Durchgefroren, hungrig und müde fehlt uns der Elan, das für passabel befundene chinesische Restaurant aufzusuchen. Wir entscheiden uns stattdessen für die nahegelegene Pizzeria. Die stellt sich als Vereinsgaststätte heraus, was mich nichts Gutes vermuten lässt. Nungut, man muss im Leben auch mal was risikieren und ehrlich gesagt haben wir keine große Lust, uns etwas anderes zu suchen. Während wir die Speisekarte studieren, schwant mir Böses. Gleich mehrfach findet sich dort „Formfleischvorderschinken„ in der Zutatenliste. Nicht im Kleingedruckten, sondern prominent in der Beschreibung der Gerichte. Meine persönliche Lieblingskreation ist „Formfleischvorderschinkensahnesoße mit Erbsen„. Dazu Nudeln. Noch ist uns das Lachen nicht vergangen. Die beiden Studentinnen am Nebentisch schauen pikiert.

Als die Vorspeise kommt, erfüllen sich die Erwartungen, die mittlerweile beinahe gegen Null tendieren. Eine Artischocke, die Dosencharme versprüht, dazu Oliven, Salami und Schinken aus der Packung, etwas Käse, eine Tomatenscheibe mit Mozzarella. Ergänzt wird die Komposition mit Peperonata und eingelegten Peperoni (Peperonchini), die verdächtig nach Fertigware aus dem Glas aussehen. Der Appetit ist uns mittlerweile fasst vergangen, der Hunger treibts rein. Allein die trockenen Pizzabrötchen, die dazu gereicht werden, sind wirklich gut.

Noch bevor die Hauptspeise kommt, hat meine Kollegin mittlerweile auch Befürchtungen. Kann man bei einer einfachen Lasagne wirklich etwas falschmachen? Man kann offensichtlich. Die Nudelplatten zerkocht und mit einem Hauch Bolognesesoße auf der obersten Schicht wird uns das Abendessen serviert. Riesige Formfleischvorderschinkenscheiben finden wir zwischen den einzelnen Nudellagen und dazu Champignons – aus der Dose. Tapfer kämpft sich die Kollegin durch ihr Portiönchen, ich selbst mag nach der Hälfte nicht mehr. Nicht mehr hungrig, aber auch nicht satt, lassen wir die Reste zurückgehen. Unvergessen: Die überraschte und gleichzeitig gleichgültige Reaktion der Bedienung als wir ehrlich antworten, dass wir nicht zufrieden waren. Wir zahlen und gehen zurück zum Hotel – mit einem kleinen Umweg durch den nahegelegenen Supermarkt.