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Do you understand?

Im Zimmer meines kleinen jüngeren Bruders ist derzeit eine 14-jährige Chinesin untergebracht. Gastschülerin aus Shanghai. Vorletzten Freitag kam sie an, kommenden Donnerstag reist sie wieder ab.

Die Verständigung ist denkbar schwer, Yen hatte zwar 3 Jahre Englisch, allerdings beschränkt sich das in China meiner Erfahrung nach darauf, dass die lieben Kinder den Stoff auswendig lernen. An der Anwendung hapert’s und so nimmt das hier teils belustigende, teils frustrierende Formen an. Erschwerend kommt hinzu, dass die Englischkenntnisse meiner Eltern nicht gerade die Besten und ob ihrer wiederholten Ägyptenreisen eher arabisch angehaucht sind und mein lieber Bruder im Unterricht wohl auch gepennt hat.
Außerdem hat die Kleine die Angewohnheit, selbst dann ja zu sagen, wenn sie eigentlich nichts verstanden hat. Mein rudimentäres Chinesisch ist da auch keine große Hilfe.

Mittlerweile konnten wir Yen zumindest klarmachen, dass

  • Wir im Besitz einer Waschmaschine sind, sie ihre Wäsche also nicht per Hand waschen muss
  • Es hier so etwas wie Flaschenpfand gibt, es also nett wäre, wenn sie das Leergut wieder zurückbringt
  • Katzen keine gefährlichen Raubtiere sind – also meistens zumindest
  • Baden etwas total Tolles ist – sie hat sich vorher nur am Waschbecken gewaschen

Ansonsten läuft es allerdings ganz gut.
Habe vorsorglich „Just enough Chinese„ aus der FH-Bibliothek mitgebracht. Ein nützliches kleines Buch, das vorallem das Zusammenstellen des Speiseplan erheblich vereinfacht hat. Erst sind wir die Sektion „Food„ durchgegangen und dann ging’s ab in den Edeka, wo noch ein paar mehr Dinge organisiert wurden. Ist halt doch einfacher, wenn man zeigen kann, was man meint.

Klamotten haben wir ihr auch schon gekauft. Sie hat nur einen warmen Pullover, eine Hose (Typ Jogginghose) und etwas Unterwäsche dabei. Allerdings scheinen auch die anderen, etwas besser situierten Kinder nicht mehr dabeizuhaben.
Nun gut, wir haben ihr eine Jeans + Gürtel, eine flauschige Jogginghose und einen dünnen Pulli besorgt.
Ziemlich schwer, etwas für die Kleine zu finden. Nicht wegen der Größe – Kinderabteilung halt – sondern weil sie auf Pink steht. Aber nicht jedes Pink sondern nur eine bestimmte Nuance. Und sonderlich motiviert war sie erst auch nicht, was uns ziemlich Nerven gekostet hat. Einkaufen ja, aber bloß nicht schauen, was einem gefällt …
War aber letztendlich doch ganz nett. Papa hat uns sogar noch ein paar Plüschtiere aus einem Automaten gezogen. 6 Versuche, 5 Treffer. ^_^

Gestern waren wir dann beim Chinesen essen. Also europäischer Chinese, auch wenn die Chefin selbst aus China stammt.
Hat ihnen (Yen und ein anderer Gastschüler, der bei meiner Tante untergebracht ist) wohl ganz gut geschmeckt. Auf jeden Fall haben sie beim Buffet ordentlich zugelangt.
Als sie herausbekamen, dass die Chefin Chinesin ist, waren sie ganz aufgeregt und haben sie gleich an den Tisch kommen lassen, um sie auszuquetschen.

Heute hat sich dann mal wieder gezeigt, wie groß die Verständigungsprobleme doch sind.
Als mein Bruder sich neue Unterwäsche aus seinem Schrank geholt hat, fand er zwischen den Socken ein „Osterei„ besonderer Art. Yen hatte eines der Lunch-Brötchen, die sie immer mitbekommt, dort versteckt. Hat ihr wohl nicht geschmeckt oder sie hat es nicht geschafft und aus Höflichkeit dort versteckt. Schon seltsam, aber wie sollen wir ihr nur klarmachen, dass es nicht schlimm ist, wenn sie Reste zurückbringt?
Glaube nicht, dass wir sie drauf ansprechen, man muss sie ja nicht unnötig in Verlegenheit bringen. Allerdings wird Sebastian morgen, wenn Yen in Köln ist, den Schrank mal näher unter die Lupe nehmen müssen. Oder spätestens dann, wenn sie wieder abgereist ist.